Luft- und Raumfahrt in Mecklenburg-Vorpommern

Historisch

In Mecklenburg-Vorpommern wurde Luft- und Raumfahrtgeschichte geschrieben.

Der Luftfahrtpionier Otto Lilienthal wurde am 23. Mai 1848 in Anklam geboren.

Von 1913 bis 1919 war Schwerin Sitz des Flugzeugbauers Fokker, der hier mit bis zu 1800 Mitarbeitern Jagdflugzeuge für den 1. Weltkrieg baute.

Am 3. Oktober 1942 wurde in Peenemünde mit dem Flug des "Aggregat 4" (später als "V2" von den Nationalsozialisten als Waffe genutzt) erstmals die Grenze zum Weltraum überschritten.

In Warnemünde wurden am 1. Dezember 1922 die "Ernst Heinkel Flugzeugwerke Warnemünde" gegründet, die in den 30er Jahren zum größten Industriebetrieb Mecklenburgs wuchsen. Hier wurden zunächst Wasserflugzeuge gebaut, später war die deutsche Rüstung Hauptauftraggeber. Mit dem Erstflug eines düsengetriebenen Flugzeugs, der Heinkel He 178, am 27. August 1939 wurde Luftfahrtgeschichte geschrieben, noch heute nutzen die großen Verkehrsflugzeuge diese Antriebstechnik, die von Hans von Ohain entwickelt wurde.

Mit der Entwicklung von Bordkatapulten für die Seefliegerei, der Patentierung des Sprengnietverfahrens und der Entwicklung des Schleudersitzes gingen von Henkel viele innovative Impulse aus.

Nach Kriegsende wurden die bestehenden Infrastrukturen des Flugzeugbaus in Mecklenburg demontiert. Heinkel engagierte sich zunächst in Süddeutschland in der Automobilbranche, kehrte jedoch später zu seinen fliegerischen Wurzeln zurück, im Zuge von Umfirmierungen und Kooperationen ging sein Lebenswerk größtenteils in den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ein.

Mit Ludwig Bölkow als gebürtigem Schweriner kann Mecklenburg-Vorpommern auf einen weiteren Luftfahrtpionier stolz sein, dessen Kooperation "Entwicklungsring Süd" mit Heinkel und Messerschmitt Begründer der heutigen Firma Diehl Aircabin ist.

Aktuell

In direkter Nachbarschaft zur Metropolregion Hamburg, einem der führenden europäischen Zentren der zivilen Luftfahrt, entwickelt sich eine moderne Zulieferindustrie mit leistungsstarken Unternehmen. Ingenieurdienstleister, Hersteller, Produktentwickler und Unternehmen in der Verbundforschung zur gezielten Produktentwicklung finden hier beste Bedingungen (Infrastruktur, Hochschullandschaft, Förderpolitik), um auf die Anforderungen von Kunden der Luftfahrtindustrie reagieren zu können.

Die Luftfahrtindustrie verteilt sich über das ganze Land, wobei die Region Rostock als Kristallisationspunkt wirkt. Neben zahlreichen Firmen ist hier am Fliegerhorst Laage als einziger Standort in Deutschland mit dem Jagdgeschwader 73 "Steinhoff" auch die Ausbildung der Eurofighter-Piloten angesiedelt. Neben dem Flugbetrieb existiert hierfür ein Simulationszentrum, in dem auch Piloten für die zivile Luftfahrt ausgebildet werden.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) betreibt in Neustrelitz ein Fernerkundungszentrum. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am Standort sind den Themenbereichen satellitengestützte Erdbeobachtung und Navigation zugeordnet. Die Leitstelle für Technologietransfer fungiert als Ansprechpartner für Wirtschaftsunternehmen der Region und unterstützt diese bei der Planung und Umsetzung von innovativen unternehmerischen Vorhaben zur Entwicklung und Markteinführung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen unter Nutzung von Technologien aus Instituten des DLR.

Weitere Informationen über die Netzwerkmitglieder finden Sie auf der Seite Mitglieder.